Samstag, 11. August 2007

Bei Gott in die Schule gehen (Joh 6, 41-51)

Möchten Sie noch einmal wieder zur Schule gehen? Viele on Ihnen sagen sicher ganz schnell und ganz entschieden: Nein! Oder wenn Du noch Schüler/in bist: Gehst Du gerne zur Schule?
Die Gefühle bei dieser Frage mögen zwiespältig sein. Einerseits hat diese Zeit ihre unbeschwerten Seiten, andererseits aber auch unbestreitbar ihre mühseligen Aspekte. Nur die wenigsten sind „Überflieger“, denen das Lernen stets leicht von der Hand geht. Und doch: Lernen an sich ist etwas Notwendiges. Und wenn man neugierig ist auf die Dinge des Lebens und ihre Geheimnisse, dann ist Lernen spannend. Das Lernen im Leben hört niemals auf.
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre!“ – Ganze Generationen haben diesen Satz zu hören und zu spüren bekommen. Heute ist er etwas aus der Mode gekommen, aber viele meinen, die Erkenntnis als solche sei ebenso notwendig, wie das Lernen selbst. Jeder fängt klein an und arbeitet sich hoch. Man kann nicht alles sofort und aus sich heraus.
„Und alle werden Schüler Gottes sein:“ (V. 45). Mit diesem Wort zitiert Jesus den Propheten Jesaja (Jes 54,13). Wie geht es Ihnen beim Hören dieses Satzes? Bei Gott in die Schule gehen – das ist ein faszinierender Gedanke. Was wir wohl bei IHM lernen? Lesen, Schreiben und Rechnen wohl kaum zuerst, aber Barmherzigkeit, Liebe, Konsequenz, Teilen, Beten, Hören, Frieden und vieles mehr: alles elementar wichtige Lektionen, die uns wahrhaft menschlich machen, auf geradezu göttliche Art menschlich. Alles Fähigkeiten und Eigenschaften, die echte Stärke sind und dem Leben Weite und Gelingen schenken.
Was könnte uns besseres passieren, als dass wir uns entscheiden würden, wieder in die Schule zu gehen, und das ganz bewusst – bei Gott?! Auch wenn wir bei manchen der göttlichen Fächer vielleicht ganz klein anfangen müssten, es würde sich bestimmt lohnen, für uns, für alle, mit denen wir zusammen leben, für die ganze Welt. Und Gott ist kein Lehrer, der von oben herab lehrt, sondern in Jesus zu uns runter kommt, und vorlebt, was er lehrt. Und was überzeugend ist, lernt man nicht unter Druck, sondern aus Neigung.