Ich sehe was, was du nicht siehst…! – ein Kinderspiel. Einer nimmt etwas in den Blick, der andere soll es durch geschicktes Erfragen erraten. Beide Spieler sehen dasselbe, doch ihre Aufmerksamkeit ist auf Unterschiedliches gerichtet in einer komplexen Wirklichkeit. Das Spiel lehrt uns, sehen zu lernen, was dem anderen im Augenblick wichtig ist. Unsere Aufmerksamkeit soll sich auf das richten, was den anderen interessiert.
Den Nächsten in den Blick zu nehmen – ein Kinderspiel? Beileibe nicht! Das Geschehen des Evangeliums zeigt uns, dass es keine selbstverständliche Fähigkeit ist. Wir müssen es von Jesus lernen.
Ein Blinder wird dank Jesus sehend. Jesus hat dessen Leiden wahrgenommen und ihn geheilt. Eine Sensation, die höchste Aufmerksamkeit erregt. Doch in welche Richtung? Die Frage, warum er blind geboren wurde, oder wer gesündigt hat, dass er blind ist, wird im Vorfeld von den Jüngern erörtert (V.2). Ist der Geheilte überhaupt der Blinde, den doch jeder kannte? So fragen sich die Nachbarn verwundert, und: Wer hat das Wunder vollbracht? (V.8-10). Und die Pharisäer streiten sich: Durfte die Heilung am Sabbat vollzogen werden und ist der Heiler Jesus nicht deswegen vielmehr ein Sünder? (V.13ff)
Merkwürdige Fragen – niemand scheint in der Lage zu sein, das Wunder, das geschehen ist, als solches wahrzunehmen. Keiner sieht den vormals Kranken in der glücklichen Wendung seines Schicksals. Sogar die Familienangehörigen halten sich seltsam verschlossen (V.18-23).
Statt Freude und Erleichterung scheinen tausend Blockaden und Ablenkungen in den Menschen zu sein, die dazu führen, dass sie sich dem Geschehen nicht öffnen können. Und den vormals Blinden nimmt niemand ernst. Sogar Schimpf und Häme muss er über sich ergehen lassen (V.28), bis sie ihn am Ende aus der Synagoge sogar hinaus stoßen (V.34)
Nicht nur Kranke, jeder Mensch braucht es überlebens-notwendig, dass man ihn wahrnimmt, ihn ernst nimmt, auch in seiner Sehnsucht nach Heil und Heilung. Der Nächste, der jeder sein kann, gehört in den Mittelpunkt, und zwar ungeteilt. Was braucht er? Was kann ich für ihn tun? Was kann Jesus für ihn tun?
Jeder wird wohl erzählen können, wie man sich fühlt und was in einem vorgeht, wenn man sich übersehen fühlt, wo man alleine nicht weiter kommt, was man zur Linderung braucht und was nicht. Genauso wichtig ist es, dass der Hilfsbedürftige sich der Hilfe öffnet, die sich ihm bietet, und sie annimmt.
Ich sehe was, was du nicht siehst…! – wer am Ende zu den Sehenden gehört oder zu den Blinden, bleibt schwierig auszumachen. Bis heute. Lassen wir uns von Jesus diesen ungeteilten Blick der liebenden Aufmerksamkeit auf den Nächsten lehren. Sich der Wirklichkeit stellen ist halt keine Frage von funktionierenden Organen. Das gilt noch viel mehr für die Wirklichkeit Gottes.
Den Nächsten in den Blick zu nehmen – ein Kinderspiel? Beileibe nicht! Das Geschehen des Evangeliums zeigt uns, dass es keine selbstverständliche Fähigkeit ist. Wir müssen es von Jesus lernen.
Ein Blinder wird dank Jesus sehend. Jesus hat dessen Leiden wahrgenommen und ihn geheilt. Eine Sensation, die höchste Aufmerksamkeit erregt. Doch in welche Richtung? Die Frage, warum er blind geboren wurde, oder wer gesündigt hat, dass er blind ist, wird im Vorfeld von den Jüngern erörtert (V.2). Ist der Geheilte überhaupt der Blinde, den doch jeder kannte? So fragen sich die Nachbarn verwundert, und: Wer hat das Wunder vollbracht? (V.8-10). Und die Pharisäer streiten sich: Durfte die Heilung am Sabbat vollzogen werden und ist der Heiler Jesus nicht deswegen vielmehr ein Sünder? (V.13ff)
Merkwürdige Fragen – niemand scheint in der Lage zu sein, das Wunder, das geschehen ist, als solches wahrzunehmen. Keiner sieht den vormals Kranken in der glücklichen Wendung seines Schicksals. Sogar die Familienangehörigen halten sich seltsam verschlossen (V.18-23).
Statt Freude und Erleichterung scheinen tausend Blockaden und Ablenkungen in den Menschen zu sein, die dazu führen, dass sie sich dem Geschehen nicht öffnen können. Und den vormals Blinden nimmt niemand ernst. Sogar Schimpf und Häme muss er über sich ergehen lassen (V.28), bis sie ihn am Ende aus der Synagoge sogar hinaus stoßen (V.34)
Nicht nur Kranke, jeder Mensch braucht es überlebens-notwendig, dass man ihn wahrnimmt, ihn ernst nimmt, auch in seiner Sehnsucht nach Heil und Heilung. Der Nächste, der jeder sein kann, gehört in den Mittelpunkt, und zwar ungeteilt. Was braucht er? Was kann ich für ihn tun? Was kann Jesus für ihn tun?
Jeder wird wohl erzählen können, wie man sich fühlt und was in einem vorgeht, wenn man sich übersehen fühlt, wo man alleine nicht weiter kommt, was man zur Linderung braucht und was nicht. Genauso wichtig ist es, dass der Hilfsbedürftige sich der Hilfe öffnet, die sich ihm bietet, und sie annimmt.
Ich sehe was, was du nicht siehst…! – wer am Ende zu den Sehenden gehört oder zu den Blinden, bleibt schwierig auszumachen. Bis heute. Lassen wir uns von Jesus diesen ungeteilten Blick der liebenden Aufmerksamkeit auf den Nächsten lehren. Sich der Wirklichkeit stellen ist halt keine Frage von funktionierenden Organen. Das gilt noch viel mehr für die Wirklichkeit Gottes.