Freitag, 27. Juli 2007

Die Freiheit, bleiben zu dürfen (Joh 15, 1-8)

Bei allem, was sich in unserer Welt, in unserem Leben tagtäglich verändert – in uns liegt die Sehnsucht nach Beständigkeit. Genauso wie wir die Freiheit schätzen, gehen zu können, wohin wir wollen, genauso brauchen wir auch die Freiheit, bleiben zu dürfen. Einen Ort zu haben, wo man hingehört, ist eine Grundlage für ein gelingendes Leben. Wir haben die Sehnsucht nach einem Zuhause
Zuhause – das kann ein bestimmter Ort sein, z.B. da wo ich geboren und aufgewachsen bin, wo ich meine Wurzeln sehe. Zuhause sind aber auch Beziehungen, in denen ich unbedingt angenommen bin, wo ich selbstverständlich sein darf, kommen und gehen darf, willkommen bin. Darin stecken Verlässlichkeit und Halt, Standfestigkeit; der Urgrund, von dem aus ich mich entfalte.
Diese Gedanken mögen eine Brücke sein, um das elementar Tröstliche des Gleichnisses Jesu vom Weinstock und den Rebzweigen zu erspüren. Es entfaltet menschliche Ursehnsüchte des verbunden Bleibens und des Frucht Bringens. Für Jesus, und damit für uns Christen in SEINER Nachfolge ist klar, dass sich diese Ursehnsüchte nur dann erfüllen, wenn wir nicht irgendwo bleiben, sondern in Gott.
Wenn wir den Mut haben, uns in all den Veränderungen dieser Welt und unseres Lebens wirklich in IHM festzumachen, verheißt er uns von SEINER Seite das Wohltuende und Schöpferische SEINER Nähe. Wer als SEIN Geschöpf und SEIN geliebtes Kind in der Verbundenheit mit IHM bleibt, wird von IHM gehegt und gepflegt, damit wirklich alles ins Leben kommen kann, was in uns steckt. Ja, wir dürfen IHN um alles bitten, was wir wollen, sagt Jesus (V. 7)
Sehen wir also zu, dass wir nicht irgendwo bleiben mit uns, sondern zuhause bei Gott sind, Rebzweige am göttlichen Weinstock, die sich die von Gott geschenkte Freiheit nehmen, bei ihm und in IHM zu bleiben.